Dienstag, 16. Dezember 2014

ein Weihnachtsgedicht

Ein kleiner Weihnachtsgruß. Ein Gedicht aus meiner Feder.




Stunden vor dem Heiligabend

Der gelbe Wagen voller Päckchen
fährt noch immer um das Eckchen,
sein Fahrer nass geschwitzt;
von einem Haus zum andern flitzt.
Sein Blick geht stets auf seine Uhr,
„wie schaff‘ ich‘s pünktlich nach Hause nur?“


Aus der Ferne hört man schon,
die Glockenschläge erster Messen,
sie eröffnen mit ihrem Weihnachtston, das Schmücken, Schenken und das Essen.


Zur gleichen Zeit an den Supermarktkassen, 
bedienen die Damen die Kundenmassen. 
Bis in die späten Abendstunden,
allseits bereit für den König Kunden,

der vollen Service auch heute verlangt,
und sich vorm Ladenschluss sehr sehr bangt.


Aus der Ferne sieht man gehen, adrett gekleidete Leute.
Sie gehen fromm und Ton in Ton, in die Kirche heute.


Vor der Kirche sitzt er dauernd,
auch heute: frierend, bittend, kauernd: 

Der Herr Maschinenbauingenieur,
verlor Frau, Haus samt Wohnungsinterieur. 

Während ihn das kleine Fläschchen wärmt, 
er in Gedanken von früher nur schwärmt.

In der Ferne sieht man nun,
die Dunkelheit der Nacht ankommen,
die Menschen handeln, machen und tun - 

der Heiligabend hat begonnen.

Schon den liebenlangen Tag,
schaut sie auch heut‘, ob sie jemand mag,
in den Börsen des weltweiten Netz',
Sie will nicht mehr einsam sein -besonders jetzt. 

Das teure Weihnachtsessen steht im Ofen bereit, 
doch sie sehnt sich nur nach Zweisamkeit. 



In der Ferne hört man Menschen lachen, 
wie sie sich umarmen oder beschenken. 
Wie sich gegenseitig Freude machen, 
doch solltest du auch bedenken: 
Genieße es, die besinnlichen Tage,
in der gemütlichen Weihnachtszeit,
stelle dir aber manchmal auch die Frage,
sind diese Momente eine Selbstverständlichkeit? 


Montag, 15. September 2014

Warum ist Eltern-Mitarbeit wichtig?

Eine Schülermutter kam einmal nach der Schule auf mich zu und reagierte auf die Einladung zum Elternabend. Sie entschuldigte sich für den Abend, da sie bereits einen Termin habe und fügte hinzu: "... und eigentlich weiß ich auch nicht, was ich dort soll. Wir Eltern können doch eh nichts bewirken."

Eine andere Schülermutter legte mir einmal bei einem Gesprächstermin eine Liste vor, was an der Schule alles änderungswürdig sei sowie das Angebot, dass sie sich darum kümmern könne.

Natürlich stellen diese zwei Beispiele zwei Extrema dar, die allerdings durchaus näher zu betrachten sind.

Zwei Fakten vorab:

  1. Eine Grundschule lebt von der Kooperation mit den Eltern und kann nur durch diese bestehen.
  2. Eltern können jedoch nur an bestimmten Punkten des Schullebens mitwirken.

Gerade in der Klassengemeinschaft sind engagierte und tatkräftige Eltern von enormer Wichtigkeit. Die gewählten Elternvertreter sind sowohl Mitglieder der Schulpflegschaft (und bestimmen damit auch über Belange der gesamten Schule) als auch das Sprachrohr zwischen der Klassenleitung und den Eltern. 
In den Versammlungen der Klassenpflegschaft findet ein Informations- und Meinungsaustausch zu Schulangelegenheiten und insbeondere zur Unterrichts- und Erziehungsarbeit statt. Die Klassenpflegschaft soll bei der Auswahl der Unterrichtsinhalte beteiligt werden. Eltern haben für jedes Kind eine gemeinsame Stimme. Zu Beginn eines Schuljahres wählt die Klassenpflegschaft eine Vorsitzende bzw. einen Vorsitzenden und deren Stellvertretung. Die Vorsitzenden der Klassenpflegschaft nehmen an der Klassenkonferenz mit beratender Stimme teil.
(Quelle: 
http://www.bildung.koeln.de/schule/schulen_koeln/mitwirkung/eltern/index.html?PHPSESSID=6c2d49825b414366953f87459b33fce0).

Doch auch andere Helfer werden über das Schuljahr hinweg immer wieder gesucht, z.B. als Begleiter bei Ausflügen oder Klassenfahrten, beim Laternenbasteln, bei der Organisation von Festen usw. 
Manchmal übernehmen Eltern auch gerne kleine Dienste, wie die Leitung einer AG oder die Funktion einer "Lesemutter".

Innerhalb der Schulgemeinschaft gibt es, wie oben erwähnt, die Schulpflegschaft, die sich z.B. um die Festlegung und Organisation von Terminen kümmert oder tagesaktuelle Themen bespricht: Die Vorsitzenden der Klassenpflegschaften/Jahrgangspflegschaften bilden die Schulpflegschaft. Sie vertritt die Interessen der Eltern an der Gestaltung der Bildungs- und Erziehungsarbeit an der Schule, berät über wichtige Angelegenheiten und hat das Recht, Anträge bei der Schulkonferenz einzubringen. 
Die Schulpflegschaft wählt eine Vorsitzende oder einen Vorsitzenden und Stellvertreter sowie die Vertreter für Schulkonferenz und Fach-konferenzen (beratende Stimme).Die Schulpflegschaft kann eine Versammlung aller Eltern - die Elternversammlung - einberufen.
(Quelle:  http://www.bildung.koeln.de/schule/schulen_koeln/mitwirkung/eltern/index.html?PHPSESSID=6c2d49825b414366953f87459b33fce0)

Doch auch in der Schule sind freiwillige Eltern stets bei diversen Aktivitäten willkommen.

Jedoch seien zwei Dinge angemerkt:

  • Dem Elternengagement sind auch Grenzen gesetzt. Immer wieder möchten Eltern auch über Schulinterna (z.B. Anzahl der AGs an einer Schule, Stundenspiegel) oder Personalien (wer übernimmt eine Klasse, Wechsel eines Klassenlehrers...) mitbestimmen. Hier kann nur die Schulleitung bzw. in vielen Fällen lediglich die Schulaufsicht bestimmen. Hier müssen Eltern auch akzeptieren, dass das Schulleben unter anderem auch "von oben" mitgestaltet wird.
  • Kein Elternteil darf zur Mitarbeit gezwungen werden. Vielen fehlt schlechthin die Zeit, sich noch zusätzlich in der Schule zu organisieren. Andere interessieren sich auch nicht hierfür. Auch das muss akzeptiert werden. Was jedoch keinesfalls sein darf, ist ein mangelndes Interesse an seinem Kind innerhalb der Schule. Darum sind Elterngespräche und der Besuch von Sprechtagen unabdingbar!!!





Dienstag, 9. September 2014

Das ADHS-Gespenst geht um....

Ein Thema, das mir persönlich sehr am Herzen liegt, ist das "Krankheitsbild" ADS bzw. ADHS.

Die drei bzw. vier Buchstaben stehen für das lange Wort "Aufmerksamkeits-Defizits- (Hyperaktivitäts-)Störung /-Syndrom.

Geht man von dieser Bezeichnung aus, so kann man zunächst behaupten, dass im Prinzip jeder Mensch einmal unter diesem Syndrom leidet.
Denn wer von uns hat nicht einmal ein Defizit an Aufmerksamkeit, ein Konzentrationsloch oder einen extremen Energieschub? Bei Menschen, vor allem Kindern, bei denen ADHS diagnostiziert wird, wirken sich diese Symptome allerdings auf das gesamte Leben aus und führen nicht selten zu sozialen Problemen und Lernschwierigkeiten.

Laut WHO sei ein Mensch dann gesund, wenn er sich überwiegend in einem „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens" befindet. "In diesem Sinne ADHS dann behandlungsbedürftig, wenn die Ausprägung der Symptome zu einer deutlichen Beeinträchtigung im Leistungsbereich und Sozialbereich führen. Auch wenn der Betroffene darunter leidet oder gar weitere psychische Störungen (Suchtgefahr, Depressionen, Agressivität) die Folge sein könnten." (Quelle: http://www.adhs.de/)

Wenn wir uns an unsere eigene Schulzeit und an unsere damalige Mitschüler zurück erinnern, so wird uns sicherlich auch der ein oder andere "Zappelphillip" oder "Träumer" einfallen...
Davon, dass erste/r unter ADHS und zweite/r unter ADS litt, wird uns dahingehend allerdings eher nicht in den Sinn kommen und davon wird auch damals kaum ein Lehrer, Art oder Elternteil gesprochen haben.

Gehen Sie heutzutage in eine Schulklasse, so werden sie einen gravierenden Unterschied sofort erkennen: Heute werden sie nicht mehr vereinzelt Kinder antreffen, die sich nicht konzentrieren können und sodann träumen oder extrem aktiv werden, sondern einige. Auch die Sicht auf das Kind seitens der Eltern hat sich verändert: Viel rascher als früher besuchen sie Experten, wenn ihnen am Kind etwas "komisch vorkommt" und erhalten nicht selten auch eine Diagnose präsentiert.

Woran es konkret liegt, dass viel mehr Kind Auffälligkeiten als vor Jahrzehnten aufweisen, ist bisher noch nicht wirklich erwiesen. Allerdings spielen hier wohl einige gesellschaftliche und auch technische Apsekte eine Rolle: Wir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit, auf uns tröpfeln unzählige äußere Einflüsse herab, wir sind immer und überall erreichbar und so mancher taucht über Computer- oder Konsolenspiele in Traumwelten ab, die ebenfalls grell, rasant und laut sind, manchmal sogar voller Gewalt. Dies alles betrifft auch schon die Jüngsten in unserer Gesellschaft.


In den letzten zwei bis drei Jahrzehnten wurde in Bezug auf ADHS sehr viel geforscht und insbesondere die Pharmaindustrie auf diese "Störung" aufmerksam. Dementsprechend sind manche Ärzte, Therapeuten, Lehrer und auch Eltern mittlerweile sehr schnell mit der Diagnose ADHS.
Jedoch - und das ist ganz wichtig: Nicht jedes überaus aktive oder sehr verträumte Kind hat eine pathologische Störung, sollte eine Therapie erhalten und bedarf sogar vielleicht einer Medikation.
Sollte Ihnen also ein Experte die Diagnose präsentieren oder gar zu der Einnahme von Ritalin und Co. raten, so sollten sie auf jeden Fall andere Expertenmeinungen (auch die der Lehrer, von Ergotherapeuten, Psychologen etc.) hinzuholen, bevor eine Medikation erfolgt.


In meinem Lehreralltag biete ich Eltern "auffälliger" Kinder in regelmäßigen Abständen Sprechstunden an, in denen wir - mit dem Kind zusammen - über Fortschritte und weitere Ziele sprechen. Meistens begleiten diejenigen Kinder, bei denen entweder ADHS festgestellt wurde oder die Diagnose im Raume steht, Verhaltenstagebücher, in der sie 

- entweder nach jeder Schulstunde
- oder nach jedem Schultag

das eigene Arbeiten und Verhalten reflektieren, mit einem Symbol versehen (z.B. mit einem Smiley) und gleichsam ein begründetes Feedback der Lehrkraft erhalten. Mit den Eltern wird dann eine Art Belohnung vereinbart, die eingelöst wird, wenn ein vereinbartes Ziel erreicht wurde (ich schlage jedoch eine Ablenkung nicht-materieller Art vor).
Häufig, so habe ich erlebt, gleichen sich nach einer gewissen Zeit die Eigen- und Fremdeinschätzung an und die Kinder lernen zum Teil, ihr eigenes Verhalten zu steuern.


Zudem gehören in meinen Unterricht auch stets Bewegungselemente für ALLE Kinder, um die Konzentration wieder "aufzufrischen" und dem kindlichen Bewegungsdrang entgegen zu kommen. Hiervor profitieren aber vor allem auch die sehr aktiven und unkonzentrierten Kinder.
Sollten diese Pausen nicht ausreichen, so schließe ich auch "Verträge" mit diesen ab, dass sie "einmal auf Toilette laufen" dürfen, wenn sie mir ein bestimmtes Codewort nennen. Dies darf natürlich nicht Überhand nehmen, sondern eine gewisse Anzahl (1 oder 2 x) pro Stunde nicht übersteigen.


Aber es gilt immer: Man muss viel Geduld und starke Nerven haben! Dies gilt für die Lehrer, die begleitenden Therapeuten, aber vor allem das Kind selbst sowie deren Familien.


Die Diagnose AD(H)S ist nicht einfach. Es ist noch nicht einmal komplett bewiesen, dass es die Erkankung oder Störung in der derzeitigen Ausprägung tatsächlich gibt (www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-01/adhs-behandlung-psychologe-johannes-streif). Allerdings gibt es mittlerweile viele Fachseiten im Internet, unzählige Arzt- oder Therapeutenpraxen und Beratungsstellen, die Ihnen zur Seite stehen können, falls Sie den Verdacht haben. Eine für mich persönlich gut gelungene Seite ist folgende:  http://www.adhs.de.

Diese informiert Sie nämlich auch darüber, dass trotz bestimmter Symptome und Auffälligkeiten, die für ADHS sprechen könnten, noch längst nicht tatsächlich eine solche sein muss:
"Natürlich hat nicht jeder, der ein solches Verhalten an den Tag legt, deshalb ADHS! Die Menschen sind verschieden, die einen spontan und temperamentvoll, die anderen bedächtiger. Und von Kindern und Jugendlichen kann man sowieso nicht erwarten, dass sie immer überlegt und mit Bedacht handeln. Es geht hier um die Menschen, denen die altersentsprechende Impulskontrolle trotz guten Willens nicht gelingt und die dadurch in Schule, Beruf und Privatleben in große Schwierigkeiten kommen. Es geht um die, die immer ins gleiche "Fettnäpfchen" treten und daran leiden.
Ganz besonders charakteristisch und treffend ist "Michel aus Lönneberga" von Astrid Lindgren als ein solch impulsives Kind in der Kinderliteratur beschrieben. Er hat die tollsten spontanen Einfälle, die er auch umgehend in die Tat umsetzt, ohne ohne lange nachzudenken. Er meint es nie böse, nur eben... "kaum gedacht und schon getan". Und das eben mal so, ohne die Folgen und Gefahren zu bedenken". (Quelle: http://www.adhs.de/1kenn/leitsymptome-adhs.html).

Falls Sie Fragen oder konkrete Tipps haben möchten, melden Sie sich doch einfach bei mir.  





Freitag, 5. September 2014

Was ist eigentlich 'Inklusion'?

Ein derzeit viel und heiß diskutiertes Thema stellt die so genannte INKLUSION dar. Seit diesem Schuljahr haben Kinder mit Behinderungen und ihre Eltern in NRW einen Rechtsanspruch darauf, an einer Regelschule unterrichtet zu werden.

Ich möchte in diesem Thread kurz und völlig wertfrei über das Thema aufklären. Dass es ein polarisierendes ist und das noch einiges zu tun ist, um die Ziele der Inklusion in der Schule tatsächlich zu realisieren, haben Sie selbst sicherlich bereits mitbekommen. An dieser Stelle soll es aber um das 'Was' gehen und nicht um das Pro und Contra.


Viele Bürger, die sich nicht unmittelbar mit dem Thema Behinderung konfrontiert sehen, wissen wohlmöglich nicht genau, was es mit diesem Begriff auf sich hat bzw. was oder ob sich nun in den Schulen etwas verändern wird. 
Fakt ist: Die Grundschulen werden wohl am stärksten in den Prozess integriert oder - in dem Falle passender - inkludiert sein.


Die derzeit viel beschriebene Inklusion geht von der Heterogenität einer Gesellschaft aus, die keine Ausgrenzung mehr zulässt und prüft, wie sie jedem Einzelnen möglichst gerecht werden kann. Jedem Menschen soll eine gesellschaftliche und soziale Teilhabe am öffentlichen Leben ermöglicht werden.
Die 2009 in Deutschland in Kraft getretenen 'UN-Menschenrechtskonventionen' (http://www.aktion-mensch.de/inklusion/un-konvention.php ) stellen hierfür die Grundlage dar. 

Quelle: http://www.regionale.bildungsnetzwerke.nrw.de/rbn/img/12/6e42ab82-7445-42bf-ae9d-e060734e698c.jpg

Der Grundsatz des Lernens in der Grundschule entspricht den dort aufgestellten Thesen in vollem Maße: Jedes Kind soll gemäß seiner Fähigkeiten bestmöglichst gefördert werden. Lernpläne und Lernziele sollen auf seine Person, seine Biographie und entsprechend seiner persönlichen Voraussetzungen zugeschnitten sein. 
Von einem gleichschrittigen Lernen ist schon seit vielen Jahren in den Lehrplänen keine Rede mehr, so dass die "Inklusion" im Prinzip nichts Neues darstellt, jetzt allerdings medial stark gepushed wird. 

Was wichtig ist: Die Schülereltern müssen sich vom Gedanken befreien, dass das Lernen heute mit dem während ihrer Schulzeit zu vergleichen ist. Dinge, wie ein "Klassenspiegel", ein "Klassenschnitt", ein homogenes Vorangehen sind nicht mehr denkbar.
Auf der anderen Seite sollte angemerkt werden, dass gerade in den Grundschulen schon immer Kinder mit Behinderungen, Lernschwierigkeiten usw. im regulären Klassenverband unterrichtet wurden. Somit ist die Inklusion im Prinzip nichts Neues. Neu ist lediglich der Rechtsanspruch.

Die beratende Aufgabe von Lehrern und Sonderpädagogen sowie von allen das Kind umgebenen Personen liegt vor Schuleintritt darin, das Für und Wider zwischen Regel- und Förderschule abzuwägen, damit dann von Elternseite eine vernünftige Entscheidung für eine dieser Schulformen getroffen werden kann.
Denn: Die Regelschule ist eben nicht für jedes Kind die beste Wahl. Es gibt vielerlei Gründe, warum das Lernen an einer Förderschule für bestimmte Kinder sehr viel geeigneter ist (kleine Klassen, individuellere Betreuung).
"Inklusion ist also kein Expertenthema. Es ist ein Thema, das die Zustimmung Aller erfordert und deshalb gesamtgesellschaftliche Bedeutung besitzt."  (Quelle: http://www.aktion-mensch.de/inklusion/was-ist-inklusion.php).

Dies war lediglich ein kleiner Exkurs in die Thematik. Um ein wenig mehr über die Inklusion zu erfahren, können Sie  z.B. folgende Seiten im Internet anklicken:

http://www.aktion-mensch.de/inklusion/was-ist-inklusion.php
http://www.schulministerium.nrw.de/docs/Schulsystem/Inklusion/











Donnerstag, 4. September 2014

Pausenbrot und Co.

Das Wichtigste am Schulfrühstück ist vor allem, dass Ihr Kind überhaupt ein Schulfrühstück in seiner Schultasche hat. Es ist extrem unangenehm für ein Kind, die anderen frühstücken zu sehen, dabei einen knurrenden Magen zu haben und sich eventuell zu überwinden, Mitschüler zu fragen, ob es etwas abhaben könne.

Da es gar nicht so außeralltäglich ist, dass Kinder nichts zu essen in der Schule dabei zu haben, haben manche Lehrer/innen immer etwas in petto, damit solche Schüler nicht in solch peinliche Situationen zu geraten.


Natürlich auch die Qualität des Schulfrühstücks von Bedeutung und dabei spielt das gute, alte Pausenbrot eine zentrale Rolle. Ein belegtes, vollwertiges "Butterbrot" spendet Energie. Dabei hält das Sättigungsgefühl von Vollkornprodukten länger an als das von Weizen. Wenn Ihr Kind aber kein dunkles Brot mag, sind Weiß- oder Toastbrot auch erlaubt.


Um etwas Abwechslung in den Schulalltag zu bringen sollte man den Aufschnitt variieren; Super sind vor allem Käse-, Schinken- oder Wurstbrote auf etwas Salat, Gurke oder Tomate. Die verschiedenen Farben machen das Frühstück dabei gleichzeitig noch sehr ästhetisch.

Auch Naturjoghurt mit etwas Obst ist bei Kindern sehr beliebt. Natürlich darf es auch mal ein Fertigjoghurt oder ein "Fruchtzwerg" an, doch hier sollte der Zuckergehalt beachtet werden, der nicht für jedes Kind gut ist (siehe unten).


Daneben sollte auch immer etwas Obst und Gemüse in der Frühstücksbox zu finden sein sowie - ganz wichtig - etwas zu trinken. Um den Durst zu stillen, bieten sich Wasser, Tees oder verdünnte Säfte an. Bitte keine Limo oder Cola!!!
In manchen Klassen sind auch Wasserkästen zu finden, was sich als sehr positiv erwiesen hat.

Immer noch topaktuell sind die berühmten "Kakaobestellungen" in Grundschulklassen. Auch ich bestelle mir gerne eine Vanillemilch, allerdings sollte man bei Kindern ein paar Dinge bedenken:


- Milchmixgetränke sind entgegen ihres Namens keine Getränke, sondern zählen zu den Lebensmitteln,
- der Zuckergehalt ist z.T. enorm, so dass diese für übergewichtige Kinder oder Kinder mit starkem Kariesbefall ungeeignet sind.

Gegen etwas Süßes ist auch nichts einzuwenden. Es sollte allerdings nicht täglich, sondern immer mal wieder als Überraschung in der Box zu finden sein.


Ein tolles Ritual ist es auch, wenn man das Frühstück am Abend zuvor oder am Morgen gemeinsam zubereitet und in die Tasche packt.




Die ersten Schultage

Wenn Ihr Kind ein Schulneuling ist, so sind besonders die ersten Wochen und Tage äußerst aufregend - für die gesamte Familie: Ein anderer Tagesablauf, neue Aufgaben, veränderte Personenkonstellationen etc. kommen nun auf alle Beteiligten zu.

Ein einfacher, aber umso wichtigere Tipp, lautet: Lassen Sie es ruhig angehen und geben Sie Ihrem Kind das Gefühl,  dass der Gang in die Schule etwas Normales darstellt. Kinder spüren Stress recht schnell und können dies manchmal als negativ interpretieren.


Hier ein paar kleine Tipps für einen ruhigen Start in das Schulleben. 

Wichtig dabei: Dies sind persönliche Tipps aus meiner Erfahrung mit Schülern und ihren Familien. Sie sind nicht auf alle Familienformen übertragbar, aber können Impulse für Sie darstellen. 

- Lassen Sie Ihr Kind frühzeitig aufstehen,  so dass noch genügend Zeit ist,  um

  • sich zu waschen und anzuziehen (Hygiene ist wichtig),
  • etwas zu frühstücken: es muss nicht viel sein, wenn Ihr Kind kein großer Frühstücker ist, aber nur mit Energie kann gut gelernt werden,
  • zur Schule zu gelangen (am besten zu Fuß, mit dem Roller etc., denn Bewegung am Morgen fördert die Gehirnleistung) und vor dem Unterrichtsbeginn auf dem Schulgelände noch mit den Freunden zu spielen, zu reden usw. (Mein Tipp: mindestens 10' vor "dem Gong" da sein).          
  
- Fernsehen vor der Schule ist ein No-Go, da es die Konzentrationsfähigkeit von Kindern 
  enorm einschränkt. Morgens das Radio im Hintergrund laufen zu lassen ist eine gute  
  Alternative.

- Feste Rituale innerhalb des Tages sind wichtig: Sollte ihr Kind in der Ganztagsschule zu  

  Mittag essen, so führen sie doch das Abendbrot/ - Essen gemeinsam durch. 

- Das leidige Thema Hausaufgaben: Es ist immer typabhängig, wie Ihr Kind am besten und für alle am stressfreisten die Hausarbeiten erledigt. Die meisten Kinder benötigen nach der Schule ein wenig Pause, z.B. durch das Mittagessen und durch etwas Bewegung ( am besten draußen). Einige Schüler möchten die Hausaufgaben allerdings direkt erledigt haben. 

Schauen und testen Sie, was für Ihr Kind das Beste ist.
Wenn Sie einmal nicht weiterkommen (Lernblockade), legen Sie eine Pause ein und versuchen Sie es später noch einmal. Sollte es gar nicht mit den Hausaufgaben 
vorangehen, so schreiben Sie dies der Lehrerin ins HA-Heft oder unter die jeweilige Aufgabe und alle wissen Bescheid. Niemand möchte, dass Ihr Kind stundenlang an den Hausarbeiten sitzt und der Effekt ist kontraproduktiv, da ganz schnell Schulfrust entsteht.

- Schauen Sie auf den Stundenplan und packen Sie - gemeinsam mit Ihrem Kind - jeden Tag den Ranzen für den Folgetag. Der Schulranzen soll so leicht wie möglich sein, um Rückenschädigungen zu vermeiden (man rechnet 10% des Körpergewichtes als Maximum). Zugleich lernen die Kinder zunehmend, den Stundenplan zu lesen und den Ranzen selbst zu packen.


- Spätestens bei Schuleintritt sollte Ihr Kind sich (schnell) umziehen lernen. Dies ist für Fächer wie Sport oder Schwimmen von enormer Bedeutung. Jedes Kind, das seitens der Lehrkraft Hilfe beim Anziehen benötigt oder übermäßig lange braucht, bedeutet ein Zeitverlust der jeweiligen Stunde.

Tipp: Machen Sie doch einen Wettkampf daraus und stoppen sie die Zeit. Ihr Kind wird stolz darauf sein, sich zeitlich immer mehr zu verbessern.

- Was die Fächer angeht, so bietet es sich ebenfalls an, Dinge spielerisch zu üben. Kopfrechenquiz', Anlautspiele ( "Wer findet mehr mit A? ... Apfel, Affe, Ananas) und und und...
Auch ein "Geschichtenbuch" für Zuhause, in das die Kinder erste Schreib- und Erzählversuche notieren, fördert den Lese-Schreib-Prozess.
Übrigens: Trauen Sie sich ruhig, Fehler auch einmal zu verbessern. Allerdings müssen sie dabei diese Korrekturen auch durch Lautierungen begründen.

- Ein Abendritual vor dem frühzeitigen (!!!) Zu- Bett-Gehen ist ebenfalls wichtig: Geschichten vorlesen, sich erzählen oder ein Hörspiel anhören sind gute Maßnahmen.


Zum Ende noch etwas, das Eltern, v.a. Mütter, nicht allzu gerne hören: 

Lassen Sie Ihr Kind ziehen! 
Sie brauchen es nicht auf den Schulhof oder gar bis in die Klasse zu begleiten. Am Schultor sollten Sie sich verabschieden, da auf dem Schulgelände eine Beaufsichtigung garantiert ist.
Ihr Kind ist nun "groß" und muss noch mündiger werden. Daher ist es immer besser, das Kind vor dem Schulhof "abzugeben" (und dabei bitte KEINEN Abschiedsschmerz zeigen) und es dem Schulmorgen zu überlassen. Natürlich kann immer etwas passieren, aber dies ist auch zuhause der Fall.

Also: Vertrauen Sie Ihrem Schützling und sich selbst. Lassen Sie die ersten Schulwochen mit Ritualen auf sich zukommen.


Und: Suchen Sie bei Fragen stets die Lehrkraft auf. Sie wird Ihnen Rede und Antwort stehen. 






Nächstes Thema: Das Schulfrühstück.












Mittwoch, 3. September 2014

Willkommen in der Grundschule

Wenn das eigene Kind in die Grundschule kommt, so ergeben sich für die ganze Familie neue Aufgaben, Pflichten und es stellen sich immer wieder neue Fragen.
"Der Ernst des Lebens" beginnt für alle Beteiligten, dabei ist die Schule in erster Linie etwas Tolles, da das Kind die grundlegendsten Dinge erlernt, die es für sein gesamtes Leben benötigt und genau dies macht großen Spaß. 
Übertrieben ernst sollte man die Schule also nicht nehmen, sondern als eine tolle Herausforderung sehen.

Das Tolle an der Grundschule ist, dass jedes Schuljahr sozusagen ein Meilenstein in der schulischen, aber auch menschlichen Entwicklung Ihres Kindes darstellt. Denn in jedem Jahr werden fundamentale Dinge gelernt, wie z.B.
- im 1. Schuljahr das Lesen und Schreiben sowie das Rechnen im Bereich bis ca.  
  20,
- im 2. Schuljahr das 1x1 und häufig noch das Erlernen einer Schreibschrift,
- im 3. Schuljahr das schriftliche Rechnen ("untereinander") oder das Erkennen 
  und Anwenden unterschiedlichster Tempusformen und
- im 4. Schuljahr die Syntaxlehre u.v.m.

In meiner Arbeit als Grundschullehrerin habe ich bereits vielfältigste Erfahrungen mit diversen Veränderungen gemacht. Die Grundschule ist die reformfreudigste Schulformen überhaupt - davon sind Sie, Ihr Kind und wir Lehrer unmittelbar betroffen. 
Wenn Sie mehrere Kinder haben, so merken Sie wohlmöglich bereits zwischen derem schulischen Werdegang mehr oder weniger große inhaltliche oder strukturelle Unterschiede.
Mit jeder Novelle entstehen ebenfalls neue Fragen.
Um einige hiervon zu klären, habe ich diesen Blog gegründet.

In meiner Arbeit als Klassenlehrerin lege ich stets großen Wert auf einen engen Kontakt zwischen Schülern, Eltern und mir selbst sowie auf Transparenz.
Das Schulsystem zu verstehen ist keine einfache Aufgabe- sogar für uns Lehrer. Dennoch möchte ich Ihnen dieses so verständlich wie möglich machen.
Darum möchte ich mich hier Thread für Thread mit einem anderen Thema beschäftigen. Sollten Sie Fragen haben oder ein bestimmtes Thema unter den Nägeln brennen, so melden Sie sich.

Ich freue mich über Feedback.